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Seine Studienzeit an der Kunstakademie galt ihm selber als wundervoll unbeschwerte, die im Krieg verlorene Jugend kompensierende Zeit. Gleichzeitig hatte er aber auch intellektuellen Nachholbedarf und das Bedürfnis, alle Angebote des Studiums wahrzunehmen und zu absorbieren, sei es Unterricht in Philosophie, Kunstgeschichte oder Anatomie, aber auch die Möglichkeit, Aktzeichnen nach Modell so weit als möglich zu vervollkommnen. Detailreiche anatomische Zeichnungen aus dieser Zeit zeugen von seinem damaligen Verlangen die anatomischen Strukturen genau zu erfassen und zu verstehen.
Die Düsseldorfer Akademie war für viele Künstler ein Ort der Anziehung. Während der Studienzeit von Heinz Gernot lehrten und lernten dort bekannte Künstler wie Ewald Mataré, Rudolf Schwarz, Josef Mages, Soltan Székessy, Joseph Beuys, Günter Grass, Günther Uecker und Heinz Mack. Sein einziger enger Künstlerfreund aus dieser Phase blieb lebenslang Alfred Göhre, Maler und Bildhauer. Beide hatten bis zu Göhres Tod intensiven Kontakt, sich teilweise gegenseitig befruchtend, was sich auch in der Lösung bestimmter darstellerischer Formen, die beide ausführten, etwa der Darstellung von Hockerfiguren oder Ausführung ähnlicher Formate zeigte.

Zu anderen Künstlern pflegte Heinz Gernot, der nicht ungesellig war, aber doch ein Einzelgänger in seiner Arbeit blieb, kaum Freundschaften. Er fühlte sich mehr der Sache als solcher verpflichtet und unterhielt private Kontakte eher mit befreundeten Architekten als mit Bildhauern. Die Kunst am Bau war seine eigentliche Berufung. Besonderes Gespür für die Architektur und die stimmige Einfügung moderner Teile in historische Kirchenräume zeichneten sein Werk aus, auf eindrucksvolle Weise sichtbar in der Ausstattung der Münsterkirche in Bonn, der Lubentius-Basilika in Dietkirchen bei Limburg oder der St. Mary Kathedrale in Killarney, Irland.

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